In einer Patenschaft, sei es für Kinder, Tiere, Projekte oder Menschen, die du begleitest, entfaltet sich die Dynamik zwischen Lob und Kritik besonders stark. Was du in den Mittelpunkt stellst, was du ehrst und wertschätzt, das wächst. Es ist eine kraftvolle Wahrheit, dass positive Aufmerksamkeit und Anerkennung die Entwicklung und das Verhalten eines anderen viel stärker beeinflussen als Kritik, egal wie gut gemeint diese sein mögen.
Lob ist wie ein sanfter Regen, der die Pflanze wachsen lässt. Wenn du die Stärken und positiven Eigenschaften einer Person oder eines Projekts hervorhebst, stärkst du genau diese Aspekte. Du gibst Energie in das, was gut funktioniert, und sorgt dafür, dass es sich entfaltet. Lob schafft Vertrauen, Motivation und ein Gefühl der Wertschätzung. Es gibt dem Gegenüber das Gefühl, gesehen und in seinem Wert anerkannt zu werden. Das stärkt nicht nur die Verbindung zwischen dir und der anderen Person, sondern auch ihr Selbstvertrauen.
Kritik hingegen, auch wenn sie konstruktiv gemeint ist, wirkt oft wie ein Gegenwind. Sie lenkt die Aufmerksamkeit auf das, was nicht funktioniert, auf Fehler und Schwächen. Das kann leicht dazu führen, dass sich die anderen entmutigt oder sogar abgelehnt fühlen. Anstatt eine Motivation zur Verbesserung zu sein, blockiert häufig Kritik den natürlichen Wunsch, sich zu entwickeln, weil sie ein Gefühl von Mangel und Unzulänglichkeit hervorruft. Besonders in einer Patenschaft, die auf Vertrauen und Freiwilligkeit basiert, ist es entscheidend, diesen feinen Unterschied zu verstehen.
Das bedeutet nicht, dass du niemals auf Probleme oder Schwächen hinweisen solltest. Aber der Schlüssel liegt darin, den Fokus auf das Positive zu setzen. Anstatt zu kritisieren, kannst du liebevoll und wohlwollend lenken: „Ich sehe, wie viel Mühe du dir gibst, und ich bin sicher, du kannst das noch besser machen.“ Oder: „Das hast du großartig gelöst – und wenn wir daran noch ein Etwas arbeiten, wird es perfekt.“ Solche Formulierungen erkennen das Gute und geben gleichzeitig sanfte Impulse zur Weiterentwicklung.
In einer Patenschaft geht es vor allem um eine Beziehung. Und Beziehungen gedeihen durch Wärme, Wertschätzung und Vertrauen. Das, was du mit deinem Lob stärkst, wird mehr Raum einnehmen. Was du mit Kritik schwächst, kann sich zurückziehen oder verkümmern. Indem du den Fokus darauf legst, wofür du jemanden loben kannst, schenkst du der anderen Person die Möglichkeit, in ihren Stärken zu wachsen und ihr Potenzial zu entfalten.
Letztlich ist Lob keine bloße Technik, sondern eine innere Haltung. Es bedeutet, den anderen in seinem Wesen zu ehren, ihm Gutes zutrauen und ihn auf seinem Weg zu unterstützen. Und genau das ist der Kern einer erfolgreichen und erfüllenden Patenschaft.
Was du ehrst, wird größer – und was du liebst, wird blühen.
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