Eine Waldschule in Gatineau- Quebec

 

Die Waldschule ist ein ganz besonderer Ort in den Wäldern von Chelsea - Quebec dort wird die Natur selbst zum Klassenzimmer. Dort verbringt mein Enkel jeden Freitag, und was er dort erlebt, hat nicht nur seine Sicht auf das Lernen verändert, sondern auch eine tiefe Verbindung zur Natur in ihm geweckt. Diese Schule, die sich im Gatineau-Parks befindet, bietet den Kindern eine Lernumgebung, die weit über das hinausgeht, was klassische Schulen leisten können.

Das Konzept der Waldschule beruht auf der Idee, dass Kinder am besten lernen, wenn sie die Natur unmittelbar erleben und entdecken. Die Tage, die mein Enkel dort verbringt, sind gefüllt mit Abenteuern. Sei es das Erkunden des Waldes, das Sammeln von Blättern, das Beobachten von Tieren oder das Graben im Boden nach besonderen Schätzen. Was mich am meisten beeindruckt, ist, wie diese Schule nicht nur kognitive Fähigkeiten fördert, sondern auch die emotionale und soziale Entwicklung unterstützt. Es geht nicht darum, still in einem Klassenzimmer zu sitzen, sondern die Natur hautnah zu erleben und durch eigene Erfahrungen zu lernen.

Besonders bewegt mich der ganzheitliche Ansatz dieser Schule. Mein Enkel kennt mittlerweile viele Tiere und Pflanzen beim Namen, weiß um ihre Rolle im Ökosystem und ist achtsamer im Umgang mit seiner Umwelt. Diese Achtsamkeit zeigt sich auch in seinem Alltag dort fühle ich das er viel bewusster geworden ist, wenn es darum geht, die Natur zu schützen und zu respektieren.

Jeder Freitag bringt neue Abenteuer. Vor kurzem erzählte er mir begeistert von einem besonderen Erlebnis. Gemeinsam mit seinen Lehrern hatten sie dicke Stricke in hohe Bäume gehängt und durften daran schaukeln. Er schwärmte von dem Gefühl, durch die Luft zu fliegen, mitten im Wald über den Boden zu schweben, es war ein unvergessliches Erlebnis für ihn. Diese Schule gibt ihm die Freiheit, sich auszutoben, seine körperlichen Fähigkeiten zu erproben und die Natur auf eine spielerische Art zu entdecken.

Ein weiteres seiner Lieblingserlebnisse ist das Graben nach Ton. Immer wieder bringt er kleine Stücke Ton mit nach Hause, aus denen er voller Hingabe Schalen oder Figuren formt. Besonders stolz ist er, wenn er dabei auf besondere Steine stößt. Vor allem der glitzernde Mika und der grüne Aventurin haben es ihm angetan beides Steine, die in dieser Region häufig zu finden sind. Es berührt mich, wie sehr er in diesen kreativen Prozessen aufgeht und wie seine Fantasie durch die Natur angeregt wird.

Doch die Waldschule ist mehr als nur ein Ort für Entdeckungen und Abenteuer. Sie hat auch einen starken kulturellen Bezug. Die Schule arbeitet eng mit den indigenen Gemeinschaften der Region zusammen, und mein Enkel lernt dabei viel über ihre Bräuche und die spirituelle Bedeutung der Natur. Dieses Wissen bereichert nicht nur sein Verständnis für die Umwelt, sondern auch seine Sicht auf die Welt und die verschiedenen Kulturen.

Was mich besonders glücklich macht, ist zu sehen, wie er mit seinen 9 Jahren nicht nur physisch, sondern auch geistig und emotional von dieser Zeit profitiert. Er lernt, achtsam zu sein, für sich selbst, für andere und für die Natur. Diese Freitage in der Waldschule sind für ihn die Höhepunkte der Woche. Er kommt jedes Mal mit strahlenden Augen, total verdreckt 😀 und neuen Geschichten nach Hause, und ich freue mich, all das miterleben zu dürfen.

Die Waldschule in Chelsea ist mehr als nur ein Ort des Lernens, sie ist ein Ort an dem Kinder sich als Teil einer größeren, natürlichen Gemeinschaft begreifen. Ich bin dankbar, dass mein Enkel diese wertvolle Erfahrung machen kann, und überzeugt, dass sie ihn auf seinem Lebensweg nachhaltig prägen wird.

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